Dezember 1, 2011

Fluglärmbelastung im Frankfurter Süden nach Inbetriebnahme der Nordwest-Landebahn des Frankfurter Flughafens umgehend reduzieren

Fluglärmbelastung im Frankfurter Süden nach Inbetriebnahme der Nord-West-Landebahn des Frankfurter Flughafens umgehend reduzieren

 

Antrag

 

Der Ortsbeirat fordert den Magistrat auf sich umgehend und verstärkt bei der Hessischen Landesregierung, der Fraport AG, der Deutschen Flugsicherung sowie der Lufthansa AG einzusetzen:

 

für ein dauerhaftes und absolutes Nachtflugverbot in der Zeit von 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr

 

für die Zurücknahme der Revision gegen den Beschluss des Verwaltungsgerichtshofes

 

für die unverzügliche Umsetzung aktiver Schallschutznahmen, wie            Angleichung und Optimierung der Flugrouten und Lärm mindernder Start- und Landeverfahren

 

Vereinbarung einer Lärmobergrenze

 

dauerhafte Überprüfung der Einhaltung der von der Fraport im Planungsverfahren angegebenen Flugrouten und Lärmpegel und die Verhängung massiver Geldstrafen bei Zuwiderhandlung

 

deutliche Verteuerung der Start- und Landegebühren in den Nacht-Randzeiten und Einbringung dieser Gebühren in zusätzliche Maßnahmen zum passiven             Schallschutz

 

Einführung von lärmabhängigen Komponenten in die Flughafengebührenordnung

 

Überprüfung der Nutzungserlaubnis der neuen Start- und Landemöglichkeiten für Billigflieger

 

Verdoppelung der Mittel für den passiven Schallschutz durch die Landesregierung und Fraport

 

Vereinfachung und Beschleunigung des Antrags- und Erstattungsverfahrens für Maßnahmen des passiven Schallschutzes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Begründung:

Seit Eröffnung der Nord-West-Landebahn auf dem Frankfurter Flughafen am 21. Oktober 2011, werden die Bürgerinnen und Bürger des Frankfurter Südens in erheblichem Maße mit der Verstärkung des Fluglärms konfrontiert. Sie sind schockiert über die neue, sehr erhebliche Lärmbelastung. Sie fühlen sich nicht nur ihrer Ruhe beraubt, sie machen sich zu Recht Sorgen um ihre Gesundheit und die Gesundheit ihrer Kinder, um ihr Zuhause. Sie fühlen sich ausgeliefert und erwarten wirksame Unterstützung durch die Stadtregierung. Frankfurter Bürgerinnen und Bürger brauchen ein absolutes und dauerhaftes Nachtflugverbot. Aktiver Lärmschutz muss als vordringliche Aufgabe betrachtet und umgesetzt werden, sonst nehmen zehntausende  BürgerInnen in bisher beliebten Wohnquartieren in Niederrad, Oberrad und Sachsenhausen dauerhaft gesundheitlichen Schaden. Gerade die FrankfurterInnen in den südlichen Teilen Frankfurts nehmen seit Jahren Beeinträchtigungen in Kauf, weil sie um die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens für die Region wissen und auf eine akzeptables Miteinander vertraut haben.

Eine Verlärmung, wie sie die BürgerInnen nach der Eröffnung der Nordwestlandebahn ausgesetzt sind, war für viele nicht vorstellbar, weil sie in unerträglicher Weise gegen das bisherige Einverständnis verstößt.

Wirtschaftliche Überlegungen müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zum Allgemeinwohl und dem Schutz der Bevölkerung stehen. Diese Verhältnismäßigkeit wurde nicht beachtet.

So muss auch die Frage erlaubt sein, ob Billigflugreisen in Städte und Ferienorte für weniger als 100 € über die Kalkulation von Dauer-und Massenbetrieb zu Lasten der Lebensqualität und Gesundheit großer Teile der Bevölkerung des Stadtgebietes noch hinzunehmen sind oder ob hier nicht eine andere Unternehmenspolitik erforderlich und möglich ist, ohne dass der Flughafen in seiner Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt wird.

Die derzeitige Fluglärmbelastung ist ethisch nicht mehr vertretbar.

Auch bei Umsetzung der geforderten Maßnahmen werden für viele BürgerInnen noch Belastungen bleiben, die zum Teil über passive Lärmschutzmaßnahmen gemildert werden müssen.. die insgesamt und für jeden einzelnen Haushalt zur Verfügung gestellten Mittel tragen dem keineswegs Rechnung. Bürgerinnen und Bürger, die zur Miete wohnen, werden so kaum in den Genuss der Maßnahmen kommen können.

 

Die ist in der Relation zu den  durch die Landesregierung u.a. für die Verlagerung von Ticona eingesetzten Mittel gegenüber den Betroffenen nicht zu vertreten