Februar 15, 2011

Umsteigen statt Umleiten, Verkehrsberuhigung am Sachsenhäuser Berg

Umsteigen nicht umverteilen

Zu den Forderungen der Initiative „Ruhe am Berg“ erklärt Ursula auf der Heide, Fraktionssprecherin der Grünen im Ortsbeirat 5

„Die Belästigung der BewohnerInnen des Sachsenhäuser Berges durch motorisierten Individualverkehr (MIV) u.a. der PendlerInnen ist den Grünen seit Jahren bekannt und es wurden hierzu auch mehrere Vorschläge eingebracht. Diese haben sich zwar leider selten als mehrheitsfähig im Ortsbeirat und auch bei den AnwohnerInnen erwiesen, von Untätigkeit kann jedoch nicht gesprochen werden.“

Die Grünen unterstützen alles, was zur Entlastung von Verkehrslärm, zu Verkehrsberuhigung und sicheren Fußwegen führen kann, so auf der Heide, die Vorschläge der Initiative „Ruhe am Berg“ gehen jedoch nach Auffassung der Grünen in die falsche Richtung.

Zielsetzung könne es keinesfalls sein, die Belastungen anderen zuzumuten und z.B. nur die PendlerInnen in den Blick zu nehmen. Die Grünen im OBR 5 wollen Maßnahmen auf den Weg zu bringen, die das Aufkommen von MIV insgesamt verringern. Dafür werden auch undogmatische Lösungen ins Spiel gebracht.

Es sollen zusätzliche, attraktive ÖPNV Angebote für PendlerInnen überprüft werden, wie z.B.  eine durchgehende Schienenanbindung von der Innenstadt zur Sachsenhäuser Warte und die Erprobung eines einheitlichen, attraktiven ÖPNV -Tarif für Frankfurt und Offenbach. Das könnte auch für die, die die neue Straßenbahnlinie 18 von Neu Isenburg zum Hauptbahnhof nicht nutzen können, ein gutes Angebot sein, vom Auto auf die Schiene umzusteigen.

Die Schleichverkehre sollen außerdem durch zusätzliche bauliche Maßnahmen reduziert werden, auch wenn durch diese Maßnahmen einzelne PKW -Stellplätze wegfallen. Diese baulichen Maßnahmen könnten dann auch dazu führen, dass endlich der Schulweg der Martin -Buber-Schulkinder sicherer wird.

Die Grünen wollen auch die Umsetzung des Projekts „Bespielbare Stadt“ für die Martin -Buber -Schulwege in Kooperation mit den Kindern, Eltern und der Schule überprüfen.

Aufgrund der Bebauung des Erschließungsgebietes Oberer Schafhofweg könnten allerdings diese Maßnahmen sinnvoll erst nach Abschluss der Tiefbauarbeiten erfolgen.

Die Grünen halten es jedoch für den falschen Weg sich nur auf die PendlerInnen zu fokussieren und das Verkehrsaufkommen durch die BewohnerInnen des Quartiers nicht mit in den Blick zu nehmen. Von den über 20.000 BewohnerInnen über 18 Lebensjahren in Sachsenhausen Süd wird ein nicht unerheblicher Teil auch den PKV täglich über den Berg bewegen – vermutlich auch die UnterzeichnerInnen der Initiative, so auf der Heide.

Weitere Verbesserung der ÖPNV –Angebote und des Radwegenetzes sind hier für die Grünen die adäquaten Antworten und nicht Verlagerung auf andere Straßenzüge oder gar die Infragestellung des Quartiersbusses, wie es in einem Schreiben der Initative zum Ausdruck gebracht wurde.