Januar 26, 2011

Chancen zur Optimierung des Henninger Areals nutzen (OBR)

TISCHVORLAGE

Antrag

zur NR 2148

Chancen zur Optimierung im Rahmen der Überarbeitung des Bebauungsplanentwurfs für das Henninger Areal  nutzen

Der Ortsbeirat begrüßt außerordentlich, dass für die Entwicklung von Wohnungen und den Erhalt und möglichen Ausbau von Arbeitsplätzen nun der Weg auf dem Henninger Areal  frei wurde und bedankt sich für die erfolgreichen Vermittlungen des Magistrats.

Auch der OBR wünscht sich zügige Umsetzung und Entwicklung, freut sich auf die neuen Sachsenhäuserinnen und Sachsenhäuser und eine gelungene Verbindung von Wohnen und Arbeiten. Die Überarbeitung des Bebauungsplanentwurfs sollte jedoch auch genutzt werden, um weitere Optimierungen des bisherigen B -Planes mit in den Blick zunehmen, damit diese schon bei der Planung Berücksichtigung finden können und keine Zeit verloren geht.

Dies vorausgeschickt bittet der Ortsbeirat die Stadtverordnetenversammlung die NR 2148 mit folgenden Ergänzungen zu beschließen:

1)            Im Bebauungsplan werden zwei zusätzliche Flächen zur öffentlichen Nutzung  ausgewiesen:

a)    eine Grünfläche mit Kinderspielmöglichkeiten in der Nähe des Quartierszentrums

b)    eine Aufenthaltsfläche für Jugendliche mit mindestens einem Bolzplatz im erweiterten Gewerbegürtel

Erforderlichenfalls ist sind Ausgleichsflächen durch Aufstockung der Geschosshöhe von einzelnen Gebäuden zuzulassen.

2)            Das Verkehrserschließungskonzept ist insbesondere hinsichtlich des zusätzlich abzuwickelnden gewerblichen Verkehrs zu überprüfen und die Leistungsfähigkeit der Kreuzung Geleitsstraße/Darmstädter Landstraße ebenso darzustellen wie mögliche bauliche Veränderungen für eine Linksabbiegerspur vom Wendelsplatz in den Hainer Weg

Begründung

Wohnbebauung mit zusätzlichen Bewohner und familienaffinen Gebäudezuschnitten verlangt nach einer entsprechenden Infrastruktur.

Eine Kita wurde adäquat eingeplant, leider aber keine Spielfläche. Wie auch in den Erläuterungen zum B 847 ausgeführt, stehen in erreichbarer Nähe und Umgebung des neuen Quartiers keine Kinderfreiflächen und Spielflächen zur Verfügung.   Spielmöglichkeiten mit anderen Kindern im unmittelbaren Wohnumfeld sind jedoch nicht nur für die Kinder wichtig, sondern für die gesamte Familie. Sie erleichtern die Vereinbarung von Beruf und Familie und durch kurze Wege wird darüber hinaus motorisierter Individualverkehr vermieden.

Für Jugendliche gibt es ohnehin in Sachsenhausen in Quartiersnähe sehr wenig Aufenthaltsfläche. In einem Stadtteil mit etwa 5.000 Jugendlichen gibt es insgesamt nur 3 Bolzplätze (Oppenheimer Platz, Seehofpark, Tiroler Park). An den Ortsbeirat wenden sich immer wieder Eltern, die nach Betätigungsflächen im Freien für ihre heranwachsenden Kinder fragen.

Im ursprünglichen B -Plan ist die Wohnbebauung so verdichtet, dass ein Platz für Jugendliche genauso wenig konfliktarm anzusiedeln war, wie eine Brauerei.

Im zusätzlichen Gewerbegürtel wäre diese für die Jugendlichen so wichtige Entfaltungsmöglichkeit jedoch zu realisieren.

Zwar sind im Bebauungsplanentwurf erfreulich viele Baumpflanzungen und ökologisch wertvolle Grünschneisen vorgesehen, eine kleine Grünfläche zum Aufenthalt für alle Bewohner fehlt jedoch. Die im Gelände befindlichen Parks befinden sich im Privatbesitz.

Die Erschließung des MIV über die Geleitsstraße in Zweirichtungsverkehr bei dem  geringen Straßendurchmesser und der Verkehrsfrequenz auf der Darmstädter Landstraße, war dem Ortsbeirat auch bisher so nicht vorstellbar.

Zusätzliche Gewerbeansiedlungen verlangen erfahrungsgemäß nach An- und Abfahrtswegen, die nicht nur von PKW befahren werden können. Radeberger verfügt über eigene, direkte  Zu – und Abwege, die neuen Gewerbetreibenden nicht.

Die Abwicklung von Zweirichtungs-Schwerverkehr über die Geleitsstraße erscheint dem Ortsbeirat nicht angemessen.

Der Ortsbeirat  befürchtet insgesamt zusätzliche Rückstaus mit der Folge noch stärkerer Feinstaub- und Lärmbelästigung der zahlreichen Bewohner der Darmstädter Landstraße und die Zunahme von weiterem illegalen Pendlerverkehr über die anliegenden Wohnstraßen.

Bei der Vorstellung des Verkehrserschließungskonzeptes im Ortsbeirat wurde auch ein möglicher Linksabbieger am Wendelsplatz von der Offenbacher Landstraße in den Hainer Weg ins Spiel gebracht. Hier bittet der Ortsbeirat um konkrete Vorstellungen und die Darstellung der notwendigen baulichen Maßnahmen.

Ursula auf der Heide                                    Ursula auf der Heide

(Antragstellerin)                                                (Fraktionssprecherin)